ein grotesk-absurdes Schauspiel der Menschlichkeiten
von Mona May
… ein Zwiegespräch zwischen einer Göttin und einem Teufel oder das, was sich zwischen Himmel und Erde bewegt, bewegt auch uns …
Nein, inhaltlich wird es nicht in einem direkten Sinn um die Göttin Artemis aus der griechischen Mythologie gehen. Und auch bei einem Teufel, denken wir nicht an den biblischen Satan. Vielmehr interresieren uns die Qualitäten der beiden mythologischen Figuren und deren Gegensätzlichkeit. Auf der einen Seite die Göttin der Jungfräulichkeit, des Waldes, der Geburt und des Mondes, die auch als Hüterin und Beschützerin von Frauen und Kindern gilt. Auf der anderen Seite „ein“ Teufel mit all seinen satanischen Zuordnungen: das Böse und Dunkle, der gefallene Engel, der große Zerstörer und Verführer, das Wesen, das Zwietracht unter den Menschen sät. Diese beiden stehen sich in Menschengestalt gegenüber … und sie wissen nicht wie ihnen geschieht.
Idee/Text/Inszenierung: Mona May Schauspiel: eine Göttin & ein Teufel Musik: argeLeute
WORK IN PROGRESS: Wir arbeiten an einem neuen Stück und stellen am 16.06. und 17.06.2023 Auszüge daraus, im Amerlinghaus in Wien, vor.
Durch einen Zufall landen die Janusköpfige Illusion, Herr Mondblau, die Silberfrau, der Erdgnom, Herr Viele und Frau Viele auf der Erde, wo sie beginnen sich wohlzufühlen. Alsbald merken sie aber, dass auf der Erde einiges im Argen liegt und so drehen sich ihre Gedanken und Gespräche bald nur noch um die zunehmende soziale Verrohung und die drohende Zerstörung des Planeten und des Universums.
Ihre Hauptfrage ist daher, wie sich die Welt und die Menschen doch noch retten ließen. Dabei verhalten sie sich selbst aber wie Menschen, denn sie wissen noch nicht, dass sie selbst die Erde, die Menschen und das Universum verkörpern.
In einem bunten und wilden Reigen führen sie das Publikum durch alle möglichen und unmöglichen menschlichen Seinszustände.
Foto: Lea Manahl
Inmitten einer philosophischen Schlammschlacht und um sich und die Welt zu retten, halten diese sechs scheinbar überirdischen Wesen inne und verstricken sich nur umso mehr in ihren persönlichen Geschichten. In ihren Überlegungen suchen sie nach Lösungen und Möglichkeiten, um den vorherrschenden Normen und Werten etwas Besseres entgegenhalten zu können.
Dabei gehen sie äußerst ungeschickt vor und so wird mit dem Wort schon mal gemordet, geliebt, erwürgt, zurechtgewiesen, getröstet und ein Verrat begangen. Oder es wird zur existenzbedrohenden Waffe umfunktioniert, indem es dem Gegenüber im Mund verdreht wird und ihm dadurch im Hals stecken bleibt. Oder es wird schelmisch und schmeichlerisch bei der falschen Geliebten um deren Gunst gebuhlt oder es werden Einsichten gewonnen, nur um dann wieder verworfen zu werden.
Die Worte fliegen nur so hin und her, vergreifen sich manchmal im Ton, aber nie um beleidigend zu sein, sondern nur um ein klein wenig zu sticheln und zu provozieren. Dabei verheddern sie sich in ihren eigenen Bedürfnissen und Liebesgeschichten, stolpern über ihre hochtrabenden Ansprüche und Weltanschauungen, denen sie nicht gerecht werden können und sind oft äußerst ungeschickt im Ausdrücken von Gefühlen. Sie haben – wie die Götter im Olymp – sehr menschliche Züge und lieben wie diese, die großen dramatischen Gesten.
Fotos: Lea Manahl
Sie nehmen so manchen Umweg auf sich und sitzen mehreren Irrungen auf, bevor ihnen bewusst wird, wer und was sie sind. In diesem Wachwerden beginnen sie über sich selbst zu reflektieren, um während dieses Prozesses das Publikum als ihresgleichen zu erkennen.
Am Ende steht die große Überraschung des Erinnerns und sie entdecken, dass sie tatsächlich göttliche Wesen sind, auch wenn sie Menschen sind. Und sie erkennen, dass eine Veränderung des eigenen Denkens und Handelns der beste Weg ist, um sich selbst und damit die Welt und das Universum, zu retten.
Fotos: Lea Manahl
Idee / Text / Inszenierung: Mona May Regieassistenz: Peter Matthias Lang Schauspiel: Thomas Erlmoser, Naama Isabelle Fassbinder, Peter Matthias Lang, Sarah Neichl, Benjamin Spindelberger, Nikolina Wege Musik: flos naturae Gesangscoach: Hannes Fromhund
Aufführungen:
Uraufführung am 13. 10. 2022
Folgeaufführungen: 14.10. bis 23.10.2022 (außer Montag 17. 10. 2022) Vorstellungsbeginn jeweils 19:30 Uhr (Einlass: 18:45 Uhr)
Wo: TheaterArche, Münzwardeingasse 2a, 1060 Wien
Karten
argeLeute-argesTheater-argePreise: Wir sind anders – unsere Preise auch. Unsere Preise staffeln sich wie folgt:
Das Förderticket: € 45.- Das Ticket für alle, die es sich leisten können und uns und unsere Arbeit einfach gerne fördern wollen.
Das Normalpreisticket: € 28.- Das Ticket für alle, die uns gerne sehen wollen und einen Normalpreis schätzen.
Das ermäßigte Ticket: € 18.- Das Ticket für alle, die uns gerne sehen wollen und studieren, pensioniert sind oder aus anderen Gründen, wie zum Beispiel Arbeitsbeurlaubung.
„Ich werde von den Flügeln der Freiheit getragen.“
Lilith’s Kuss ist ein performatives Solo, das der gängigen, patriarchalen Schöpfungsgeschichte eine weibliche Sicht gegenüberstellt. In sieben Bildern spürt das Stück der Frage nach: „Was, wenn eine Göttin das unendliche Universum, die Menschheit und die Welt erschaffen hätte?“ Mona Mays Inszenierung ist interaktiv und multidimensional, das Spiel von Patricia Elisabeth Trageser ist intensiv, bewegt, tänzerisch, musikalisch, liebreizend, dämonisch. Die Komposition von Christian Handler und Hannes Fromhund ist eingängig, dramatisch, modern und archaisch.
Idee/Text/Inszenierung: Mona May Schauspiel/Tanz/Gesang: Patricia Elisabeth Trageser Regieassistenz: Martin Pieper Musik: Christian Handler & Hannes Fromhund Licht: Veronika Mayerböck Visual Effects: Fabian Mörzinger Bewegungscoach: Ricarda Börtzler Produktionsleitung:argeLeute
Die Uraufführung: findet am 23.01.2020 in Wien in der TheaterArche statt. Weitere Termine 24.01. und 25.01.2020, jeweils 20:00 Uhr. In Graz werden wir mit Lilith’s Kuss vom 13. – 15. 02. 2020 im ARTìst`s, jeweils um 20:00, gastieren. Karten & Reservierung: karten@argeleute.com | Tel: 0660 2266708 Wir freuen uns auf Euren Besuch.
HERZLICHEN DANK an unsere Förderer und Förderinnen. Wer arge Lust hat unser/e Projekt/e zu unterstützen und Teil dieser großARTigen Produktion/en zu werden und uns dabei zu helfen Theatergeschichte zu schreiben, kann dies arg gerne tun. Hier sind die verschiedenen Möglichkeiten:
Du überweist einfach aus Lust und Laune einen Betrag deiner Wahl auf unser Produktionskonto (bitte bei Verwendungszweck „Lilith’s Kuss“ angeben).
Du erwirbst schon jetzt eine VIP Eintritskarte zum Vorzugspreis (nähere Infos zur Bestellung bei Mona May).
Wir spenden dir Applaus und du spendest uns einen Betrag deiner Wahl.
Du erwirbst ein wunderschönes Pdf-Skript unserer Lesung argeWorte Wortskulpturen von Mona May zum Förderpreis von € 25.- und wirst in unserer Hall of Fame auf unserer Website erwähnt.
Du übernimmst einfach aus Großzügigkeit einen Kostenblock deiner Wahl, zur Auswahl hätten wir: Theatermiete, Kostüme, Gage für Kompositon, Gage für die Schauspielerin oder für die Regisseurin, Kosten für Lichttechniker_in, Werbekosten oder etwas anderes.
Wenn du uns unterstützen willst, dann fällt uns sicher ein Weg ein, wie das möglich ist. Vielen herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit. Bei Interesse wende dich bitte an Mona May.
Das MAHNMAHL ist ein Theaterstück der anderen Art: Der Tisch mitsamt dem Publikum ist die Bühne.
Die Schauspieler und das Publikum sitzen dabei gemeinsam an einer großen Festtafel, sodass für beide Seiten eine komplett neue Bühnensituation entsteht. Die Zuseher befinden sich zum Teil Schulter an Schulter mit den Akteuren und Akteurinnen, sehen ihnen direkt ins Gesicht. Ein unbeteiligtes Zusehen von außen wird damit völlig unmöglich, man findet sich mitten im Geschehen wieder.
Das Stück kann sowohl in einem Theater als auch einer Halle, einem Schloss, einem Museum oder in einem Gasthof und einem Restaurant gespielt werden. Kurz, es kann überall dort gespielt werden, wo es die Möglichkeit gibt eine große Tafel aufzubauen und Menschen zusammenkommen können.
Der Titel MAHNMAHL ist eine Wortkreation, zusammengesetzt aus den Worten MAHNmal und FestMAHL.
Die sechs Akteure und Akteurinnen monologisieren und dialogisieren 90 Minuten lang, tanzen um das Publikum herum, durchleben alle Zustände des menschlichen Seins, immer im Angesicht der Zuseher, ständig im Blickkontakt. Dazwischen wird Wein ausgeschenkt, das Glas erhoben, gemeinsam angestoßen und Brot gereicht.
Die lyrischen Texte, geschrieben von Mona May, sind hart, zynisch, sarkastisch, traurig, an den richtigen Stellen dann wieder humorvoll und Hoffnung bringend. Die Haupttexte des MAHNMAHLS sind so aufgebaut, dass sich die Themen Scham und Sitte, Schuld und Unterdrückung, Sinnlichkeit und Sexualität, Tötung und Machtmissbrauch, Frieden und Freiheit immer mehr verflechten.
Die Tischgespräche, die durch Bewegungsinserts unterstützt und zusätzlich gegliedert werden, folgen einem strengen Zeremoniell. Durch sie entsteht zudem ein ganz eigener Rhythmus und eine Dynamik, die das gesprochene Wort intensivieren. Die Bewegungsinserts bestehen aus uns vertrauten, alltäglichen Gesten. Dieses menschliche, gestische Repertoire erscheint abstrahiert, wird aber gerade durch diese Abstraktion wieder nachvollziehbar.
Durch dramaturgische Kunstgriffe wird das Publikum tief an den inneren Wunden berührt, im richtigen Moment wieder erleichtert, dann wieder an den Abgrund geführt.
Doch am Ende steht ein Hoffnungsschimmer, verkörpert durch die Gestalt der Sängerin, die alle Themen noch einmal in einer poetischen Arie zusammenfasst und das Publikum in einen Kanon geleitet, der zum mitsingen einlädt.
Karayeri und NURYERI sind zwei Stücke, die sich wie zwei Pole zueinander verhalten, darum nenne ich sie auch Polstücke. Ohne Nordpol gäbe es keinen Südpol. Eines kann ohne das andere nicht sein. Karayeri ist eine Ensemblearbeit und Nuryeri ein Solo. Beide Stücke sind absolut textgleich. Durch die jeweils individuelle Inszenierung wird der Text jedesmal anders interpretiert.
KARAYERI und NURYERI sind wie das Positiv und Negativ eines Fotos, wie Licht und Schatten. Sie zeigen die zwei Seiten der selben Medaille und lassen folglich den Schluss zu, dass ein und dieselben Ereignisse, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, zu verschiedenen Handlungsimpulsen und Erkenntnissen führen.
KARAYERI
Sie wollen meine Seele?
Ein dunkler Ort, zwei Akteurinnen und zwei Akteure, verborgen in den Schatten des Dunkelortes. Sie flüstern, sprechen, schreien ihren Schmerz in die Finsternis, in der Hoffnung, dass ihre Stimmen die Welt erreichen. Und ihre Stimmen erreichen die Welt. So werden Sie sichtbar, fühlbar und können durch das Wahrnehmbarmachen der Missstände zu einem Wandel beitragen. Karayeri, das ist der Ort der Dunkelheit (von türkisch kara – dunkel und yer – Ort, Erde). Inhaltlich setzt sich das Stück mit der Verflechtung der kollektiven und individuellen Schicksale und mit den immer wiederkehrenden Mustern der Geschichte auseinander. Inszeniert wird es in einer Blackbox, wobei das Ensemble höhenversetzt um das Publikum herum sitzt, teilweise in völliger Dunkelheit agiert und teilweise mit einem sparsamen Lichteinsatz akzentuiert wird.
Idee /Text/ Inszenierung: Mona May Schauspiel: Christina Jägersberger, Clara Zeiszl, David Ketter, Stefan Ried Musik: Christian Handler Licht: Clara Zeiszl
NURYERI
Die Göttinen sind unter uns.
Eine Frau kauert auf einem weißen Boden, vom Publikum umringt. Schatten huschen über sie, eine Flut aus Bildern und Texten. Sie stöhnt leise, sehr leise. Sie seufzt. Bald wird sie ihre Stimme erheben, bald wird sie die Schatten einfangen. In der Ferne beginnt die Trommel zu schlagen, ruft sie auf, sich zu erheben, drückt sie wieder nieder, ruft sie erneut, damit das Spiel beginnen kann.
NURYERI, das ist der Ort des Lichtes (von arabisch/türkisch nur – Licht, heiliges Licht und türkisch yer – Ort, Erde). Inhaltlich setzt sich das Stück mit der Verflechtung der kollektiven und individuellen Schicksale auseinander, aus der Sicht einer einzelnen Person, die sich auf die Suche nach dem archaisch-göttlichen und der Wiedergewinnung der verloren geglaubten Eigenmacht begibt. Inszeniert wird Nuryeri als Solo-Performance auf einem weißen Tanzfloor. Mithilfe eines Videoprojektors werden Bilder, Videos und Texte auf Spielfläche und Protagonistin projiziert.
Idee/ Text/ Inszenierung: Mona May Schauspiel: May Garzon Video: Roland Wegerer Musik: Christian Handler
Zeitgenössische Literatur, Film und Theater im Kino Ein performativer Bilderbogen durch das menschliche Sein
Es beginnt am tiefsten Punkt, in der schwärzesten Nacht – es ist Mitternacht. Mitten in der Nacht, bricht schon der neue Tag herein, denn die Glocken schlagen zwölf Mal und läuten ihn ein. Punkt Null. Hier am Nullpunkt, mitten in der dunkelsten Nacht, die metaphorisch für die dunkelsten Stunden in einem Menschenleben steht, beginnt eine Entwicklung, die den Schmerz überwinden wird. Aber das wissen wir noch nicht.Schritt für Schritt in 12 Bildern und 12 Texten wandern die Protagonisten Christian Hochgatterer und Matthias Stangl, durch diverse menschliche Befindlichkeiten, Zustände und Abgründe. Unbemerkt, mit jeder Stunde und jedem Glockenschlag zur vollen Stunde (mit jedem Bild und jedem Text) wird es dabei immer heller. Sie durchschreiten die Dämmerung, sowie sie ihre Zustände durchschreiten und während die Sonne immer höher aufsteigt und sie am Zenit in der Mitte des Tages, begleitet von einem weiteren zwölfmaligen Glockenläuten, ihren höchsten Stand erreicht, lassen die beiden immer mehr die Dunkelheit und den Schmerz hinter sich. Es ist hell geworden. Und dort, in den hellen, warmen Strahlen des Sonnenlichtes, erwartet sie die Fähigkeit, tiefe Freude und tiefes Glück zu empfinden.
Idee/ Text/ Inszenierung: Mona May Schauspieler: Christian Hochgatterer, Matthias Stangl Filmbearbeitung/ Cut: Lukas Grasberger Organisation/ Produktionsleitung: Gertrud Wojta
Uraufführung: 26. Mai 2017, 20:00 Uhr im Stadtkino Grein Folgeaufführung: 27. Mai 2017, 20:00 Uhr im Stadtkino Grein