… beziehungsweise Liebe ? …

ein interaktives Post-Pandemie-Theaterstück
von Mona May
als szenische Lesung

… beziehungsweise Liebe ? … ist ein Post-Pandemie-Stück von Mona May, das in Wirklichkeit eine tragisch-komische Liebesgeschichte mit philosophischem Touch und einem Schuss Ironie ist.

Eine Frau und ein Mann, die seit langem ein Paar – genau genommen ein Ehepaar – sind, bekommen nicht mit, dass die Pandemie längst zu Ende ist und mit ihr auch der Lockdown und die kollektive Quarantäne.

Bisher lebten die beiden, mehr oder minder wie zwei Fremde aneinander vorbei, so als existierten er und sie in komplett unterschiedlichen „Welten“. Doch aufgrund der globalen Krise wurden sie zu Gefangenen in ihren eigenen vier Wänden, sodass ihr privater Raum zur öffentlichen Bühne und zum Schauplatz ihrer Beziehung wird.

Die Frau wundert sich zwar über die Anwesenheit des Publikums, kann aber nicht wirklich zuordnen, warum diese „Leute“ hier sind und was sie wollen. Wiewohl ihre Sehnsucht und der Wunsch groß sind, endlich wieder soziale Nähe und wärmende Interaktionen mit anderen Menschen erleben zu können.

Es ist als würden die beiden nun in einer Auslage sitzen und ihre Gefühle, aber auch ihre weltanschaulichen Konflikte ganz offen zur Schau stellen: es werden Dinge ausgesprochen und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die sich sonst nur im Verborgenen abspielen und an denen man den Partner, die Partnerin nicht teilhaben lassen wollte oder konnte, weil man selbst nichts davon wusste. Zutiefst menschliche Gefühle, wie Eifersucht, Neid und Angst, werden sichtbar.

Viele Fragen tauchen auf, so zum Beispiel, was ist meine, was deine, was unsere gemeinsame Realität und in welche kollektive Realität sind diese Realitäten eingebettet? Und natürlich wird die Königsfragen aller Fragen gestellt: wieweit ist das „Private“ überhaupt vom „Öffentlichen“ trennbar?

In Vielem findet das Paar keinen Konsens: das, was für ihn wahr ist, hat für sie keine Gültigkeit und umgekehrt. So werden durch die Art der Beziehung des Paares, weitere Fragen in Bezug auf gesellschaftliche Normen und Normalität aufgeworfen, ebenso wie die quälende Frage der Protagonistin, ob ihr Mann nun eine Geliebte hat oder doch nicht.

Gerade durch die Verunsicherungen, die durch dieses unerwartete Zusammengepfercht-sein entstehen, nähert sich das Paar aneinander an. Aber diese Nähe erlaubt es erst, dass sich die Ängste, Zwänge und Zweifel so richtig zeigen. Und so offenbaren sie sich einander Schritt für Schritt, wodurch Missverständnisse, Verunsicherungen und Verwirrungen vorprogrammiert sind. Wenn sie ihr wahres Gesicht zeigen, geschieht das nicht immer gewollt und freiwillig.

So hat er schon – unbemerkt von seiner Frau – vor Covid19 an einem Waschzwang gelitten, der sich nun bis ins Wahnhafte gesteigert hat, während ihre Eifersucht eine krankhafte Form angenommen hat. Es entspinnen sich absurd anmutende Dialoge, die aber einen tiefen psychologischen Hintergrund haben, denn beide wollen nur das Eine: gesehen, geliebt und angenommen werden.

Und das Dumme an der ganzen Sache ist eben, dass die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns längst vorbei sind.

Wir wissen nicht, ob vor allem der Mann diese Tatsache nicht mitbekommen hat, weil er so mit sich und den partnerschaftlichen Konflikten beschäftigt ist oder, ob er einfach lieber in diesem Zustand der sozialen Isolation verharren möchte, weil ihm dieser auch Schutz und Sicherheit bietet.

Bild 2 beziehungsweise Liebe

Das Ungewöhnliche an dieser szenischen Lesung ist, dass sie zugleich die fragmentarische Uraufführung des Stückes, der in Wien lebenden Dramatikerin Mona May, ist.

Die Schauspielerin Katharina Aschauer (Quasi-Quasar-Theater / Graz) und der Schauspieler Martin Brachvogel (Follow the Rabbit / Graz) werden … beziehungsweise Liebe ? …
am 11. 4. 2024 um 20:00 Uhr
im Atelier12, Münzgrabenstraße 24, 8010 Graz
wunderbar in Szene setzen.

Reservierung: karten@argeleute.com oder Tel: 0660 / 22 66 708

Flyer Graz Atelier12